Fragezeichen um den Las Vegas GP: "Das wird eine interessante Herausforderung".

Der Hype um den Grand Prix auf dem legendären Strip ist riesig. Bald werden Formel-1-Autos durch die Straßen der Glücksspielstadt rasen, wo früher am Tag noch die vielen Touristen auf dem Weg zu den sehr teuren Resorts waren. Zum Teil zugunsten der europäischen Fernsehzuschauer wurde damals beschlossen, dass das Rennen an einem Samstagabend beendet wird, damit es in Europa nicht mitten in der Nacht stattfindet. In diesem Fall könnte das einen großen Unterschied bei den Zuschauerzahlen ausmachen.

Von richtig heiß bis ziemlich kalt

Wie wir wissen, befindet sich Las Vegas in der Wüste. In den Sommern ist es in Las Vegas brütend heiß. Im Monat Juli liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur sogar bei 40 Grad Celsius. Für ein Formel-1-Rennen ist das alles andere als ideal. Aber in den Herbst- und Wintermonaten sinkt die Durchschnittstemperatur erheblich. In der Zeit des Grand Prix liegt die Temperatur zwischen sechzehn und fünf Grad. In den Abendstunden - das Rennen beginnt um 22 Uhr Ortszeit - liegt sie im Durchschnitt bei sieben Grad Celsius.

Die Rennstrecke in Las Vegas ist den F1-Teams unbekannt, deshalb sind die Werke derzeit damit beschäftigt zu erforschen, wie sie die Autos am besten für diese besondere Strecke abstimmen können. In den Simulatoren sind zu diesem Zweck schon viele Fahrten durch das Glücksspielparadies gefahren worden. "Die Temperaturen werden wahrscheinlich eine der größten Herausforderungen sein", sagt Jonathan Eddolls von AlphaTauri.

"Ich glaube, wir erwarten einen Kreislauf mit 10 Grad Außentemperatur, also ganz ähnlich wie beim Wintertest. Aber wir haben in vielen Jahren Wintertests in Barcelona bei solchen Temperaturen durchgeführt. Es wird also nicht völlig neu für uns sein. Aber es ist auf jeden Fall ein ziemlicher Schritt weg von dem, was wir in einer normalen Saison mit dem Auto und den Reifen machen", sagte der Leiter der Technikabteilung des italienischen Teams an der Strecke.

Mercedes denkt bereits voraus

Mercedes berücksichtigt auch die kalten Bedingungen. " Ja, ich denke, es wird darauf ankommen, wie kalt es ist", sagte Andrew Shovlin vom deutschen Team. "Wenn die Strecke im einstelligen Bereich liegt, ist es oft so, dass es für die Reifen sehr schwierig ist, sie zu aktivieren, oder es gibt Graining und so weiter. Und dann wartet man manchmal einfach, bis es ein bisschen wärmer wird."

"Es wird interessant sein, unter diesen Bedingungen Rennen zu fahren und sich zu qualifizieren, aber man muss versuchen, die Risiken der neuen Strecke zu erkennen und herauszufinden, welche Vorkehrungen man treffen muss und ob man bestimmte Fahrzeugspezifikationen braucht, um damit umzugehen, und das machen wir gerade. Aber wie gesagt, wenn es am kalten Ende der Vorhersagen liegt, ist es schwierig zu wissen, wie sie funktionieren werden", sagte der technische Direktor an der Strecke.

Haas mag es lieber kalt

Für das Haas F1 Team ist der Las Vegas Grand Prix eines von drei Heimrennen. Die Amerikaner wollen vor eigenem Publikum gut abschneiden, aber Ayao Komatsu (Technischer Direktor) ist sich bewusst, dass gerade die Kälte ein zusätzliches Hindernis sein könnte: "Ja, ich denke, es wird eine große Herausforderung für uns sein, vor allem für unser Team, da wir mit den Werkzeugen, die wir für eine Simulation vor dem Rennen zur Verfügung haben, sagen wir mal, begrenzter sind als Mercedes, also werden wir vor einer großen Herausforderung stehen."

Dennoch sagt Komatsu: "Ja, es ist immer noch ein ganz anderes Temperaturfenster. Wir müssen also dafür sorgen, dass die Reifen funktionieren, aber wenn ich mich für heiß oder kalt entscheiden müsste, würde ich im Moment die kalten Bedingungen wählen. Hoffentlich klappt es, und wir freuen uns auf die Herausforderung.